Moorbeet

Das Moorbeet anlegen: Der extreme Lebensraum für Spezialisten

Das Moorbeet anlegen – Der extreme Lebensraum für Spezialisten

Moore sind ein sehr extremer Lebensraum. Es gibt hierbei Nieder- und Hochmoore. Es geht immer mit einem Niedermoor los, welches sich in einer Senke oder Staunässe-Region bildet, in der sich das Wasser staut. Solche Senken können ganze Landstriche einnehmen. Es können sich aufgrund der sauren Dauerfeuchte nur spezialisierte Pflanzen halten. Die Basis bildet ein Moosrasen. Da im sauer werdenden Grund die Zersetzung der Pflanzen nur noch zum Teil funktioniert, bildet sich Torf. Der Moosrasen und die anderen Pflanzen wachsen einfach auf den bereits abgestorbenen weiter, aus dem Niedermoor bildet sich ein Hochmoor.

Für den Gärtner ist es sehr wichtig zu verstehen, dass ein Moor etwas anderes als ein Sumpf ist. Der Sumpf gehört zu einem intakten Gewässer und hat meist einen pH Wert von 6,5 bis 8. Das Moor ist jedoch ein Bereich unabhängig zu Gewässern, der pH Wert sinkt bis auf 3,5. Für den Gartenteich oder Sumpf wären jedoch Werte von 5 pH bereits der Supergau.

Weiterhin sind die Moorgewächse es nicht nur gewohnt, dass sie in einer sauren und nährstoffarmen Wüste leben, sie brauchen diesen Lebensraum. Wer den pH Wert hebt sowie direkt oder indirekt düngt, der wird sein Moorbeet damit vernichten. Zum Auffüllen vom Wasser eignet sich nicht einmal Grund- oder Leitungswasser, da hier bereits Nitrate enthalten sind oder es den pH Wert hebt. Es soll also Regenwasser gesammelt werden.

Die Planung vom Moorbeet

Die Pflanzen im Moorbeet vertragen nicht zu viel Sonne. Es wäre also gut, wenn sie zum Osten und Westen frei liegen, zum Süden jedoch beschattet werden. Damit wird die Mittagssonne ausgespart. Weiterhin stellt sich die Frage, ob das Moorbeet ebenerdig abschließen soll oder ob es zu einem Hochbeet wird. Es ist eigentlich sehr schön, die Pflanzen auf einer gewissen Höhe zu haben, um sie besser betrachten zu können.

Für die Tiefe von einem Moorbeet genügen 30 bis 50 cm, auf der Höhe von zweidrittel kann ein Überlauf vorgesehen werden. Es ist sogar gut, wenn der untere Teil im Wasser steht, um seltener wässern zu müssen. Wer mit einer Teichfolie arbeitet, muss eine funktionierende Kapilarsperre berücksichtigen und kann nach dem Verlegen an passender Stelle ein paar kleine Löcher in die Folie stechen. Wer eine Kunststoffwanne oder einen einfachen Zementkübel verwendet, der durchbohrt diesen einfach mit einem Holzbohrer an passender Stelle. Kleine Löcher zur Rückseite genügen sowie durch diese kein Torf mit raus gespült wird.

Im natürlichen Hochmoor sind Spalten und Höhlen im gewachsenen Torf, in denen das Wasser sich speichern kann. Im Moorbeet wird also ein umgedrehter, dickwandiger Kunststoff-Blumentopf auf den Boden gestellt, dieser kann sogar noch mit dem Holzbohrer einige male durchlöchert werden. Er soll sozusagen innerhalb der Ebene mit der Staunässe abschließen. Je nach Größe vom Moorbeet werden mehrere dieser Blumentöpfe rein gesetzt, jetzt wird alles mit angefeuchtetem Weißtorf gefüllt. Nach zwei Wochen hat dieser sich gesetzt, es wird nach gefüllt. Es muss jedoch ungedüngter und unbehandelter Weißtorf sein.

Bepflanzung

Es soll jedem einleuchten, dass nur Pflanzen für Hochmoore in das Moorbeet gesetzt werden. Genauso soll jedem einleuchten, dass diese Pflanzen nicht im örtlichen, unter Schutz stehendem Moor entwendet sondern in einer Gärtnerei erstanden werden.

Es gibt viele verschiedene Pflanzen für Hochmoore. Einige mögen die feuchteren Stellen, andere jedoch die trockeneren Ecken. Wer im Moorbeet mit einem leichten Gefälle zum an einer Ecke tieferliegendem Überlauf arbeitet, der hat trockenere und feuchtere Stellen. Weiterhin sollen die Pflanzen so gesetzt werden, dass die hoch wachsenden im hinteren Bereich liegen, um auf die kleineren Pflanzen keinen Schatten zu werfen. Die Empfehlung lautet, winterharte Pflanzen zu wählen, da diese ansonsten im Wintergarten überwintert oder im Frühjahr neu gekauft werden müssen.

Pflege

Extrem wichtig ist, dass keine Nährstoffe in das Moorbeet gelangen. Schließt dieses ebenerdig ab, muss sicher gestellt werden, dass nicht mit Platzregen oder auf anderem Wege nährstoffreiches Wasser in das Moorbeet gelangt. Es soll im weiten Kreis um dieses herum nicht mehr gedüngt werden. Deswegen kann es sehr sinnvoll sein, dass Moorbeet wenigstens für über 10 cm vom Boden ab zu heben, um doch rund herum düngen zu können.

Es darf im Herbst allerdings auch kein Laub in das Moorbeet fallen. Es muss also sehr darauf geachtet werden, dass Unkraut, andere Fremdpflanzen oder eben deren Pflanzenteile ständig entfernt werden. Deswegen soll das Moorbeet maximal 1,5 Meter breit sein. Weniger ist besser, um alles in Griffweite zu haben.

Aber auch die erwünschten Pflanzen sollen zurück geschnitten oder zum Teil entfernt werden, wenn es im Moorbeet zu grün wird. Die Fläche darf durchaus bewachsen wirken, aber nicht zu wuchern. Außerdem säen sich die Pflanzen mit der Zeit selber aus oder bilden Ausläufer. Sollen sie jedoch nur an ihrer Stelle wachsen, müssen alle Ableger wiederum entfernt werden. Die Pflanzen stehen zum guten Teil unter Schutz. Wenn diese jedoch in der Gärtnerei erworben und im eigenen Garten gepflegt werden, dürfen sie trotz dessen wieder entfernt werden. Es ist eben kein natürliches Vorkommen. In natürlichen Vorkommen ist jedoch penibel auf den Artenschutz zu achten.

Das Moorbeet auf Dauer

Wer sein Moorbeet gut pflegt und immer nur mit Regenwasser wässert, der kann sehr lange seine Freude daran haben. Im sauren Weißtorf wird die Biomasse nicht zersetzt und es bilden sich kaum Nährstoffe. Das gut gepflegte Moorbeet kann also ein Leben lang halten.

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