Eigener Biogarten Köln

Der ultimative Guide für einen eigenen Biogarten

Naturgarten anlegen: Obst und Gemüse frisch aus dem eigenen Biogarten.

Immer mehr Hobbygärtner machen einen Schritt zurück zur Natur und setzen auf biologisches Gärtnern. Ein Biogarten kommt gänzlich ohne chemische Mittel aus und ist dadurch ein wertvoller Schutz für Pflanzen und Tiere. Zudem hat man als erfolgreicher Biogärtner den Vorteil, eigens komplett natürlich angebautes Obst und Gemüse ernten zu können. Von Ihrem Gartenbau Experten aus der Region Köln erhalten Sie hier den ultimativen Guide für das Anlegen eines eigenen Biogartens.

Wichtiges zu Standort und Boden

Bei der Kultivierung eines Biogartens ist der richtige Standort entscheidend. Die meisten Pflanzen brauchen zum Gedeihen zwar Sonneneinstrahlung, zu intensiv sollte sie allerdings nicht sein. Als Faustregel gilt daher, dass der Garten etwa 5-6 Stunden Sonne pro Tag abbekommen sollte.

Schweres Substrat und Staunässe mögen Pflanzen hingegen in der Regel gar nicht. Achten Sie also darauf, dass das Erdreich regelmäßig aufgelockert wird. Dabei können Sie beispielsweise kleinere Steine in die Erde geben, doch allzu steinig sollte der Untergrund auf keinen Fall sein. Ist der Boden hingegen zu lehmig, mischen Sie einfach etwas Sand bei.

Auf dem Balkon funktioniert auch ein vertikaler Anbau in großen Kübeln sehr gut. Dabei sollte der Boden am besten aus einer Mischung aus Gartenerde und Humus bestehen. Denken Sie bei Topfpflanzen auch an eine Drainage aus kleinen Steinen oder Tonscherben. Falls am Balkon nicht genug Sonne zum Bio-Garten kommt, können Sie hochwertige LED-Pflanzenlampen einsetzen, die genau das Lichtspektrum abdecken, das die Pflanzen brauchen.

Bio ist nicht gleich Bio: biologisches Saatgut

Damit der Garten auch wirklich Bio ist, muss zunächst einmal das Saatgut eine Bioqualität aufweisen. Das bedeutet laut EG-Öko-Basisverordnung 834/2007, dass die Pflanzen für das Saatgut ohne Einsatz von Pestiziden auf ökologisch bewirtschafteten Äckern angebaut worden sind. Doch nicht überall, wo Bio draufsteht, ist auch automatisch Bio drin. Oftmals bedeutet die Bezeichnung nämlich nur, dass das Saatgut einmal biologisch vermehrt worden ist, sonst aber aus einer konventionellen Zucht stammt.

Erkundigen Sie sich also vorab genau über Herkunft und Anbau der Samen. Ein guter Tipp ist, Saatgut von Biobauern aus der Region zu kaufen. Auch Gütesiegel, wie das Demeter-Siegel, das Bioland-Siegel oder das Naturland-Siegel geben Aufschluss darüber, ob es sich bei der Saat tatsächlich um Bio-Pflanzensamen handelt.

In einem Biogarten können Sie das Saatgut übrigens wieder verwerten. Dazu müssen Sie es nur am Ende der Vegetationsphase ernten, trocknen, konservieren und können es im nächsten Jahr einfach wieder einpflanzen.

Naturdünger aus Kompost

Wer es im Garten natürlich halten möchte, sollte auch ausschließlich natürliche Komposterde zum Düngen verwenden. Ideal ist dabei, sich selbst einen Komposthaufen anzulegen. Der Standort dafür sollte im Idealfall weder zu sonnig noch zu schattig sein und genügend Luftzirkulation zulassen. Ein Erduntergrund ist dabei besser als Stein, weil er Regenwürmern den Zugang erleichtert.

Achten Sie darauf, größere Abfälle zu zerkleinern und halten Sie den Kompost auch immer schön feucht. Besonders gut eignen sich dafür Kaffee- oder Teesatz, Gras, zerkleinerte Brennnesseln oder Eierschalen. Etwa alle 4-6 Wochen können Sie dann Ihren Biogarten mit dem Kompost düngen.

Aber Achtung: Kübelpflanzen sollten Sie auf keinen Fall mit Kompost düngen, da er von den Mikroorganismen im niedrigen Boden nicht effizient verarbeitet werden kann. Die Folge sind dann meist Schimmel und Fäulnis.

Mischkultur und Fruchtfolge

Damit die Pflanzen möglichst naturnah leben und der Boden gesund bleibt, lautet die Devise: Mischkulturen statt Monokulturen. Dabei werden verschiedene Kräuter, Obst, Gemüse und Blumen nebeneinander gepflanzt. So haben Schädlinge und Krankheiten weniger Chancen und der Boden wird außerdem nicht so ausgezehrt. Unser Tipp ist, zusätzlich etwa alle vier Jahre bodenfördernde Gewächse wie Senf oder Phacelia zu pflanzen.

Natürlich müssen Sie darauf achten, dass sich die Pflanzen mit ihren Nachbarn auch gut vertragen. Gut funktionieren beispielsweise Kohl mit Tomaten, Gurken mit Dill, Karotten mit Zwiebeln und Knoblauch mit Salaten. Weniger effektiv ist es jedoch, Tomaten neben Gurken, Sellerie neben Kartoffeln, Zwiebeln neben Bohnen und Salate neben roter Bete zu pflanzen.

Beachten Sie außerdem die Fruchtfolge, um den Boden zu schonen. Das heißt: Pflanzen Sie Gemüsesorten jedes Jahr an einem anderen Standort. Ansonsten werden dem Boden immer dieselben Nährstoffe entzogen, sodass er mit der Zeit erschöpft wird.

Biologische Schädlingsbekämpfung

Wer sagt, dass es zur Bekämpfung von Schädlingen unbedingt chemische Pestizide sein müssen? Mit ein paar einfachen Tricks wehren Sie sich auch mit ganz natürlichen Mitteln gegen Schädlinge:

  • Schnecken: Bauen Sie Schneckenzäune oder verstreuen Sie ein wenig trockenes Sägemehl im Garten, um die Kriechtiere fernzuhalten.
  • Blattläuse: Eine Schmierseifelösung oder unverdünnter Brennnesselsud sind eine effektive Lösung gegen die gefräßigen Läuse.
  • Milben: Milben lassen sich mit einer Mischung aus Rainfarn und Wasser gut bekämpfen.
  • Mehltau: Mit einem Gemisch aus Molke und Wasser kommen Sie außerdem gegen Mehltau an.

Sie können aber auch tierische Helferlein unterstützen, die die Schädlingsbekämpfung für Sie übernehmen. Wenn Sie zum Beispiel Vogelhäuser im Garten aufstellen, haben die Vögel nicht nur einen Brutplatz, sondern fressen außerdem Raupen und Mücken. Igel mögen hingegen Verstecke unter Reisig oder in Hohlräumen von Steinhaufen und verzehren dafür gerne Schnecken.

Der Anbau eines Bio-Gartens bedeutet, chemischen Produkten den Rücken zu kehren und stattdessen ausschließlich auf biologische Mittel zu vertrauen. Dadurch profitiert nicht nur die Natur, sondern auch Sie selbst – mit biologisch angebautem Obst und Gemüse.

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