Der Vorgarten verändert sich: Vier Jahreszeiten vor dem Haus

Der Vorgarten verändert sich:
Vier Jahreszeiten vor dem Haus

Es ist endlich Frühling und das nicht nur auf dem Kalender! Nach einer gefühlten
Ewigkeit und wechselhaftem Wetter ist die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht und
gibt jetzt alles. Tulpen recken ihre eleganten Köpfe in die Luft, die Bäume treiben
aus, einige blühen schon prächtig. Sträucher bringen mit ihren zarten Blättern die
Farbe Grün zurück in den Garten, während sich die ersten, fleißigen Bestäuber auf
die Suche nach Nektar begeben. Der Frühling ist aber natürlich nur eine der vier
Jahreszeiten, die das Jahr spannend machen. Auch Sommer, Herbst und Winter
haben einiges zu bieten. Der Blick in den Garten ist umso schöner, je
abwechslungsreicher sich die Beete und Pflanzen präsentieren.

Blick ins Grüne

Glücklich, wer hinter dem Haus einen vielfältig bepflanzten Garten hat. Noch
glücklicher, wer auch vor dem Haus die vier Jahreszeiten in ihrer Verschiedenheit
erlebt. Oft wird der Vorgarten aber leider etwas stiefmütterlich behandelt. Vermutlich
liegt es daran, dass wir uns dort nur selten aufhalten und daher auch nur so wenig
Zeit wie möglich in diese Fläche investieren. Denkt man jedoch einmal genauer
darüber nach, durchqueren wir den Vorgarten jeden Tag mindestens zweimal!
Morgens, wenn wir das Haus verlassen, und abends, wenn wir wieder nach Hause
kommen. Zudem bereichert der Vorgarten die Architektur des Hauses und ist der
erste Willkommensgruß für Besucher. Er gibt Spaziergängern einen Eindruck davon,
wer wir sind und lädt zu Gesprächen mit den Nachbarn ein. Außerdem prägt er das
Straßenbild und sorgt nicht zuletzt dafür, dass unsere Städte und Gemeinden grüner
werden … natürlich nur, wenn er bepflanzt ist. „Leider sieht man immer häufiger,
dass Vorgärten mit Schotter, Kies oder Pflastersteinen versiegelt werden“, erklärt
Achim Kluge, Vizepräsident im Bundesverband Garten-, Landschafts- und
Sportplatzbau (BGL) e.V. „In diesen Gärten passiert während des ganzen Jahres
nichts, außer dass sich mit der Zeit Moose und Unkräuter ansetzen. In
abwechslungsreich bepflanzten Vorgärten hingegen können wir an 365 Tagen im
Jahr immer wieder etwas Neues, immer wieder Blühendes, Grünes und Lebendiges
entdecken. Daran erfreuen übrigens nicht nur wir uns, sondern auch zahlreiche Tiere
und Insekten, die dort wichtige Nahrung, Rückzugsorte und Lebensraum finden.
Darüber hinaus bietet ein grüner Vorgarten wichtige Versickerungsfläche bei Regen
und er verhindert, dass sich die Luft während des Sommers zu sehr aufheizt.“

Lebendiges Grün wirkt

Bepflanzte Vorgärten sind immer noch beliebt und gefallen den meisten Menschen –
auch der Großteil der Besitzer von Schottergärten finden grüne Vorgärten schön.
Das geht aus einer repräsentativen Marktforschung der Gesellschaft für
Konsumforschung e.V. (GfK) hervor, die der BGL 2017 im Rahmen seiner Initiative
„Rettet den Vorgarten“ in Auftrag gegeben hatte. „Dass sich trotzdem immer noch
Eigenheimbesitzer für versiegelte Flächen entscheiden, liegt daran, dass sie einen
bepflanzten Vorgarten mit viel Arbeit gleichsetzen“, erläutert Kluge. „Das ist aber eine
falsche Annahme, denn eine gut durchdachte und standortgerechte Bepflanzung ist
mit wenig Aufwand immer in Ordnung.“ Hier empfiehlt sich das Gespräch mit einem
Landschaftsgärtner. Der Profi kann im Hinblick auf die Standortbedingungen
hinsichtlich Bodengüte sowie Licht- und Schattenexposition Pflanzen auswählen, die
vor dem Haus gut wachsen – auch auf der Nordseite – und zugleich verhindern, dass
sich Unkräuter entwickeln. Bodendecker bilden beispielsweise schnell eine dichte
Decke und bieten unerwünschtem Grün keinen Platz zum Wachsen. Mit einer
geschickten Kombination von unterschiedlichen Blütezeiten können die Profis zudem
einen Vorgarten gestalten, der durch das Jahr immer wieder neu ansprechend
aussieht und sowohl von der Straße aus, als auch beim Blick aus dem Fenster mit
seiner Vielfalt beeindruckt. Angefangen bei den Zwiebelblumen im Frühling über
frühe Sommerblüher wie den Rhododendron bis hin zu Stauden wie Sonnenhut oder
Echinacea … Mit hochwachsenden Gräsern können Höhenunterschiede geschaffen
werden, die zum Beispiel einen Fahrradständer oder die Mülltonnen mühelos
verstecken. Auch Efeu oder Wilder Wein können hierzu genutzt werden. Kleinkronige
Bäume spenden im Sommer Schatten. Im Herbst sorgen Herbstanemonen oder
Astern für Blütenfülle und im Winter bereitet zum Beispiel der Duft-Schneeball oder
Winter-Jasmin einen herrlich duftenden Empfang zu Hause.

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