21 Jul Die richtigen Wasserpflanze für den Gartenteich
Wasser-, Sumpf- und Feuchtzone –
Die richtige Wasserpflanze für den Gartenteich
Ein Teich bringt Leben und Abwechslung in den Garten. Der Blick auf das glitzernde
Wasser lädt zum Entspannen ein und bietet die Möglichkeit, dem turbulenten Alltag
zu entfliehen. Besonders eindrucksvoll sind Gartenteiche dann, wenn auch die
Bepflanzung und Ufergestaltung gut durchdacht und mit der Gesamtfläche
abgestimmt wurde. Welche Pflanzen sich für welche Teichzonen und Wassertiefen
eignen und worauf man beim Einsetzen achten sollte, weiß der Landschaftsgärtner.
Bei der Neuanlage eines Gartenteiches beginnt er mit der Bepflanzung in der Mitte
und arbeitet sich dann schrittweise zu den Rändern vor.
Dort, wo das Wasser am tiefsten ist
Zu den auffälligsten Gewächsen in einem Teich gehören die Seerosen (Nymphaea).
Ihre eleganten Blüten sind nachts geschlossen und öffnen sich zwischen den
Schwimmblättern erst im Sonnenlicht. Die Palette der Blütenfarben reicht von Weiß
über Gelb und Rosa bis hin zu Karminrot. Die Blütezeit variiert je nach Sorte –
zwischen Ende Mai und September zeigen die meisten ihre ganze Pracht. Die
Wassertiefe des Gartenteichs spielt bei der Auswahl der Sorte eine wichtige Rolle.
Die Mehrheit bevorzugt 50 bis 80 Zentimeter Abstand zwischen ihrer Basis und der
Wasseroberfläche. Es gibt aber auch kleine Sorten wie die rotblühende ‘Froebelii‘,
die sich bei einem Wasserstand von 30 bis 40 Zentimetern am wohlsten fühlt oder
die große ‘Gladstoniana‘, die Tiefen von mehr als einem Meter erobert. Alle Sorten
gedeihen nur gut, wenn die für sie ideale Pflanztiefe berücksichtigt wird. Zu tief
gesetzte Seerosen erreichen kaum die Wasseroberfläche, zu flach stehende bilden
viel Blattwerk, aber kaum Blüten.
Landschaftsgärtner achten bei der Auswahl aber nicht nur auf die Größe, sondern
auch auf die Wuchsstärke der Pflanzen. Starkwüchsige wie ‚Charles de Meurville‘,
die sich gerne auf mehr als zwei Quadratmetern ausbreiten, bleiben größeren
Wasserbecken vorbehalten. Auch die Kombination verschiedener Seerosenarten
empfehlen die Experten für Garten und Landschaft nur in sehr großen Gartenteichen
mit mindestens 20 Quadratmeter Oberfläche. Die Pflanzung von Seerosen kann
direkt in den Teichgrund oder in spezielle Kunststoffkörbe erfolgen. Die Körbe haben
viele Vorteile: Die Seerosen lassen sich darin besser in ihrem Ausbreitungsdrang
kontrollieren und wenn man sie auf ein Podest stellt, kann man auch die Pflanztiefe
variieren. Zudem wird verhindert, dass sich die nährstoffhaltige Seerosenerde im
Wasser verteilt und so den Algenwuchs fördert. Für eventuell anstehende
Pflegemaßnahmen oder die Überwinterung von tropischen Seerosensorten lassen
sich die Körbe auch leicht aus dem Teich nehmen. Neben den Seerosen sind es vor
allem Teichmummel (Nuphar lutea) und Seekanne (Nymphoides), die in den tieferen
Wasserzonen eines Gartenteiches eingesetzt werden. Sie haben ebenso schöne
Schwimmblätter wie die Seerosen, ihre gelben Blüten sind allerding kleiner und nicht
so eindrucksvoll.
Rundherum
Zum Rand hin wird das Wasser des Gartenteichs in der Regel flacher. Idealerweise
werden die Uferbereiche stufig angelegt, denn bei Schrägen besteht die Gefahr,
dass Substrat und Pflanzen keinen Halt finden und wegrutschen. Landschaftgärtner
unterteilen diesen Teil des Wassergartens in drei verschiedene Zonen, für die sie
typische Pflanzengesellschaften auswählen. Als Flachwasserzone wird der Bereich
bezeichnet, in dem der Wasserstand noch etwa zehn bis 30 Zentimeter beträgt. Hier
sind beispielsweise Schönheiten wie die gelbe Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus)
oder die Schwanenblume (Butomus umbellatus) zuhause. Diese recken ihre
filigranen Blütenstiele gut einen Meter aus dem Nass. Auffällig sind auch die blauen
Blütenähren des Hechtkrauts (Pontederia lanceolata), die sich etwa 60 Zentimeter
über dem Wasserspiegel öffnen. Pfeilkraut (Sagittaria) und Tannenwedel (Hippuris
vulgaris) bereichern die Flachwasserzone mit schönem Blattschmuck.
Was benötigen Wasserpflanzen?
Die meisten Wasserpflanzen benötigen nährstoffreiches Substrat. Damit die
Nährstoffe nicht ausgeschwemmt werden und den Algenwuchs fördern, muss
Teicherde aus bindigem Boden bestehen. Viele Landschaftsgärtner decken das
eingebrachte Substrat zusätzlich mit einer Schicht Lehm ab. Pflanzen mit starkem
Ausbreitungsdrang wie beispielsweise der Zwergschilf (Phragmites australis ssp.
humilis) – bei dem auch noch die Gefahr besteht, dass er mit seinen Rhizomen
Löcher in die Teichfolie bohrt –, sollten im Flachwasserbereich in Pflanzgefäße
gesetzt werden.
Eine Vielfalt an Wasserpflanzen
Den Übergangsbereich von der Wasserfläche zum festen Boden bildet die
Sumpfzone. Sie ist zeitweise mit bis zu zehn Zentimetern Wasser überflutet, kann
aber auch abtrocknen. Für diesen Teil des Wassergartens werden beispielsweise die
gelbe Dotterblume (Caltha palustris), die blaue Sumpf-Schwertlilie (Iris laevigata) und
der rosafarbene Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) empfohlen. Sie alle kommen gut
mit den wechselnden Bedingungen zurecht. Am Ufer – aber noch im Bereich der
Teichfolie oder des Teichbeckens – befindet sich die Feuchtzone. Hier werden
Pflanzen angesiedelt, die Staunässe gut vertragen: z.B. die anspruchslose
Gauklerblume (Mimulus), der gelbgrün blühende Frauenmantel (Alchemilla) oder die
violettblaue Dreimasterblume (Tradescantia). Auch Gräser wie die Morgenstern-
Segge (Carex grayi) und das Goldleistengras (Spartina) fühlen sich hier wohl.
Der Gartenbau Experte hilft Ihnen bei der Auswahl der besten Wasserpflanzen
Die Experten für Garten und Landschaft achten bei der Gestaltung des Teiches
immer darauf, dass die Proportionen zwischen Pflanzenwuchshöhe und
Wasserfläche stimmen. Das ist vor allem bei kleinen Teichen wichtig. Einige
ausgewählte Pflanzen, die zum Stil der Anlage passen, vermitteln hier eher eine
natürliche Atmosphäre als eine Vielzahl von unterschiedlichsten Gewächsen. Auch
sollten höhere Pflanzen so positioniert werden, dass von markanten Punkten des
Gartens immer noch ein freier Blick auf die Wasserfläche gewährleistet ist und sich
der Gartenbesitzer so ungestört daran erfreuen kann.
BGL
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