Eindrucksvoll und dynamisch: Ein Bach im eigenen Garten

Eindrucksvoll und dynamisch:
Ein Bach im eigenen Garten

Das leise Plätschern eines Baches hat etwas Beruhigendes und gleichzeitig
Anregendes. Es ist einfach herrlich, sich nach Feierabend ans Ufer zu setzen und die
Natur zu genießen. Im Sommer locken vor allem Erfrischung und Abkühlung in die
Nähe des Wassers. Wer keinen natürlichen Bach im eigenen Garten besitzt, muss
deshalb nicht Trübsal blasen. Denn mit Fachwissen und verschiedenen Techniken
lässt sich der Traum vom bewegten Wasser in vielen Gärten individuell erfüllen.

Natürliches Gefälle ist ideal

Gärten mit natürlichem Gefälle bieten ideale Voraussetzungen für einen naturnah
gestalteten Bach. Mit Steinen kann der Lauf des Wassers geschwungen von der
höchsten Stelle des Hangs bis in einen Teich geleitet werden. So wählen
Landschaftsgärtner bei der Anlage eines steileren Grundstücks beispielsweise große,
kantige Findlinge. Mit ihnen lässt sich ein Gebirgsbach nachahmen und es entstehen
eindrucksvolle Wirbel. Außerdem bieten diese Steine einen natürlichen Widerstand
und bremsen die Schnelligkeit des Flusses. Auch die Breite des Gewässers
beeinflusst natürlich die Geschwindigkeit: So fließt das Wasser an schmalen Stellen
geräuschvoll, während es an breiteren Stellen stiller fließt. Solche ruhigen
Bachbereiche sind auch für Tiere im Garten wichtig: Wassertiere finden dort
Lebensraum, für Vögel, Igel, Frösche oder auch Insekten sind sie wertvolle
Trinkstellen. Dafür sollten dort größere Steine in den Bachlauf integriert sein, die vom
Rand aus gut zu erreichen sind. Sie ermöglichen es auch kleinen Tieren, ohne
Gefahr zu trinken und dienen als Landeplatz und Ausstieg. Eine üppige
Uferbepflanzung bietet den tierischen Gartenbewohnern gute Rückzugsorte.
Zugleich trägt sie zur Natürlichkeit des Baches bei. In der Regel ist der Boden um
einen Bach relativ feucht, daher sollten die Pflanzen mit solchen
Standortbedingungen zurechtkommen. Die Experten für Garten und Landschaft
wählen beispielsweise die gelbblühende Trollblume (Trollius europaeus) oder
großblättrige Funkien (Hosta). Auch die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica), der
Frauenmantel (Alchemilla) oder Farne sind gut geeignet.

Kein Gefälle? Kein Problem!

Auch in Gärten ohne natürliche Hanglange können Bäche integriert werden. „Schon
bei minimalem Gefälle ist Wasser in Bewegung“, erklärt Max Hohenschläger,
Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V.. „Schon ein bis
zwei Prozent Neigung reichen aus. Eine integrierte Pumpe unterstützt bei Bedarf den
natürlichen Fluss.“ Runde Steine sind für das Gewässerbett zu empfehlen, denn sie
bieten nur wenig Widerstand und beeinflussen die Fließgeschwindigkeit kaum. Die
dabei entstehenden sanften Wasserbewegungen schaffen eine belebende
Atmosphäre. Wird ein stärker fließender Bach gewünscht, können
Landschaftsgärtner die Topografie des Gartens entsprechend modellieren.

Für Gartenbesitzer, die eine architektonische Gestaltung mögen, sind Wasserrinnen
eine gute Variante. Sie sind durch geometrische Formen und schlichte Materialien
gekennzeichnet, wie Stahl, Mauerziegel oder Beton. Die Bepflanzung ist in solchen
Gärten meist minimalistisch und wird in erster Linie eingesetzt, um die geradlinige
Form zu unterstützen. Bei Rinnen bieten sich Kaskaden an, um Bewegung zu
schaffen. Die künstlich angelegten, kleinen Wasserfälle erinnern an Treppenstufen
und passen formal gut zu schlichten Rinnen. Bei einem geringen Gefälle können
auch Seerosen integriert werden, die am liebsten in ruhigem Wasser stehen. Mit
ihren dunkelgrünen Blättern und eleganten Blüten lockern sie das geometrische
Design des Beckens auf.

Beleuchtung und Bewässerung

„Bei Wasserstellen im Garten steht die Sicherheit immer an erster Stelle“, so
Hohenschläger. „Daher ist eine Beleuchtung empfehlenswert, die den Bach oder die
Wasserrinne kenntlich macht. Sie erzeugt außerdem eine einzigartige Stimmung und
hebt das Wasserelement eindrucksvoll hervor. Erfahrungsgemäß spricht Wasser im
Garten auch Kinder besonders an. Auch hier ist Sicherheit ein wichtiges Thema.“
Eine praktische Empfehlung der Landschaftsgärtner: Wenn ein Bach angelegt wird,
kann zeitgleich ein automatisches Bewässerungssystem für den Garten eingerichtet
werden. Gerade im Sommer ist diese Technik Gold wert, denn sie erspart nicht nur
Zeit, sondern kann auch zu den optimalen Uhrzeiten gießen – so zum Beispiel früh
am Morgen, wenn die Wirkung für Pflanzen am besten ist.

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